Die Pico 4 Ultra VR-Brille im Detail - Ein starkes VR-Headset mit innovativen Features
Viele Nutzer, die vor dem Kauf einer VR-Brille stehen, fragen sich, zu welchem System sie greifen sollen. Nicht jeder ist ein großer Fan von Facebook und Meta. Manche präferieren daher Produkte anderer Unternehmen wie Bytedance, dem Mutterkonzern von TikTok. Wir haben uns die Pico 4 Ultra Brille einmal genauer angesehen und ihre Features und Leistung im Detail betrachtet.
Einfache Einrichtung und hervorragende Linsen
Die Einrichtung der Pico 4 Ultra Virtual Reality Brille gestaltet sich ausgesprochen einfach und intuitiv. Inklusive der beiliegenden Controller und des integrierten Full Body Trackings ist die Brille im Handumdrehen startklar. Ein großes Plus sind die verbauten Pancake-Linsen, die Pico beim VR-Headset der vierten Generation einsetzt. Sie überzeugen mit einem großzügigen Sweet-Spot, also dem Bereich des Sichtfelds, in dem das Bild gestochen scharf dargestellt wird. Störende Einstrahleffekte, wie man sie von früheren VR-Headsets kennt, gehören der Vergangenheit an.
Der Augenabstand, in Fachkreisen auch als IPD (Inter Pupillary Distance) bezeichnet, lässt sich bei der Pico 4 Ultra in einem Bereich von 62 bis 72 Millimetern stufenlos an die eigene Anatomie anpassen. Beim Justieren des IPD werden die Linsen automatisch über einen integrierten Motor auf die individuelle Augenposition eingestellt. Die Pancake-Linsen der Pico 4 Ultra liefern eine hervorragende Abbildungsqualität und ermöglichen ein immersives VR-Erlebnis.
Leistungsstarke Hardware und flüssiges Multitasking
Dass die Pico 4 Ultra ein leistungsstarkes VR-Headset ist, verdankt sie nicht zuletzt den verbauten Komponenten. Mit 12 GB Arbeitsspeicher und dem aktuellen Snapdragon XR2 Gen2 Chipsatz von Qualcomm, der speziell für den Einsatz in VR-Brillen entwickelt wurde, ist die Hardware bestens für anspruchsvolle Anwendungen gerüstet. Das macht sich im Betrieb überaus positiv bemerkbar: Egal, ob man durch fotorealistische virtuelle Landschaften streift, actiongeladene Spiele zockt oder interaktive Lern-Apps nutzt - die Pico 4 Ultra liefert jederzeit eine flüssige Bildwiedergabe ohne störende Ruckler oder Aussetzern.
Dank der hohen Performance gelingt auch das Multitasking mit der Pico-Brille hervorragend. Das gleichzeitige Ausführen mehrerer Apps und der Wechsel zwischen ihnen geht schnell und verzögerungsfrei vonstatten. Bemerkenswert ist zudem, wie gut die VR-Brille, die primär als autarkes Standalone-Gerät konzipiert ist, mit einer PC-Anbindung harmoniert. In Verbindung mit der fortschrittlichen Software Virtual Desktop, die eine kabellose Übertragung des PC-Bildes in die VR-Brille ermöglicht, lässt sich die Pico 4 Ultra perfekt als High-End-Headset für PCVR-Gaming einsetzen. Die Verbindung läuft äußerst stabil, zuverlässig und absolut latenzfrei.
Präzises Tracking für ein immersives VR-Erlebnis
Damit die Interaktion in der virtuellen Realität möglichst natürlich und immersiv gelingt, kommt es entscheidend auf ein akkurates Tracking an. Und genau hier liefert die Pico 4 Ultra auf ganzer Linie ab. Egal, ob man die Position der Controller verfolgt oder Bewegungen des Kopfes in die virtuelle Welt überträgt - die verbauten Sensoren arbeiten äußerst präzise, reaktionsschnell und zuverlässig.
Das integrierte Hand-Tracking funktioniert ebenfalls solide, auch wenn die Erkennungsgenauigkeit noch nicht ganz das Niveau des Controller-Trackings erreicht. Für Nutzer, die ohnehin nicht vorhaben, auf Controller zu verzichten, ist das aber verschmerzbar. Denn was das klassische Controller-Tracking angeht, liefert die Pico 4 Ultra tadellose Ergebnisse mit hoher Genauigkeit und geringer Latenz.
Die haptischen Controller selbst sind relativ schwer und können daher bei längeren, actionreichen Spielsessions in manchen Apps durchaus etwas ermüdend wirken. Insofern ist es ratsam, bei intensiven Spielen öfter mal eine kurze Pause einzulegen.
Full Body Tracking als spannendes Alleinstellungsmerkmal
Ein echtes Ausnahmefeature der Pico 4 Ultra ist die native Unterstützung von Full Body Tracking. Hierfür werden zusätzliche Tracking-Module, ähnlich wie die normalen handgehaltenen Controller, an den Beinen beziehungsweise unter den Knien des Nutzers angebracht. VR-Apps, die auf die Auswertung dieser Tracking-Daten vorbereitet sind, können somit Bewegungen der Beine präzise in die virtuelle Welt übertragen.
Paradebeispiel für die Nutzung von Full Body Tracking ist die beliebte Social-VR-Plattform VRChat. Hier lassen sich dank der Beinbewegungen Charaktere noch natürlicher und glaubwürdiger steuern. Tanzeinlagen, Fußballspiele oder einfach nur das überkreuzen der Beine beim lockeren Plausch mit VR-Freunden gewinnen so enorm an Immersion. Das Full Body Tracking der Pico 4 Ultra eröffnet völlig neue Möglichkeiten für ein realistisches VR-Erlebnis.
Bislang setzen noch relativ wenige VR-Apps und Spiele tatsächlich auf Full Body Tracking. Die Entwickler müssen ihre Anwendungen schließlich speziell an diese Funktion anpassen. Von einem flächendeckenden Support sind wir noch ein gutes Stück entfernt. Dennoch ist Full Body Tracking ein absolutes Zukunftsfeature und die Pico 4 Ultra bei diesem Thema ganz weit vorn. Schön ist auch, dass die benötigten Tracking-Module direkt im Lieferumfang der Brille enthalten sind.
Hoher Tragekomfort mit Optimierungspotential
Beim Design setzt Pico auf eine möglichst ausgewogene Gewichtsverteilung. Insgesamt liegt die VR-Brille dadurch angenehm und sicher auf dem Kopf, ohne unangenehm an der Stirn oder den Wangen zu drücken. Wirklich gelungen ist auch die Polsterung des Halo-Kopfbands. Sie schmiegt sich sanft um den Kopf und verteilt den Anpressdruck auf eine große Fläche.
Etwas gewöhnungsbedürftig fällt hingegen das Face Pad aus, also das Polster, das großflächig auf dem Gesicht aufliegt. Im direkten Hautkontakt fühlt es sich etwas hart und kantig an, sodass man die Brille tendenziell weniger strömlinienförmig aufsetzt, um den Kontakt zu minimieren. Das ist auf Dauer natürlich nicht optimal, da so ein deutlicher Abstand zwischen Augen und Linsen entsteht. Hier ist definitiv noch etwas Optimierungspotential vorhanden.
Die gute Nachricht: Für die Pico 4 Ultra gibt es mittlerweile eine ganze Reihe alternativer Gesichtspolster von Drittherstellern, die deutlich mehr Komfort bieten. Mit einem hochwertigen VR Cover lässt sich die ohnehin schon gute Ergonomie der Brille also noch weiter verbessern und perfekt an die eigenen Vorlieben anpassen. Wie gut ein VR-Headset letztlich sitzt, ist natürlich immer auch eine Frage der individuellen Kopfform.
Solider Audio-Klang ohne Kopfhöreranschluss
Für die Audiowiedergabe setzt Pico bei der 4 Ultra auf fest integrierte Lautsprecher. Qualitativ liefern sie einen ordentlichen Klang, der für die meisten Anwendungen vollkommen ausreicht. Einen 3,5-Millimeter-Kopfhöreranschluss, um eigene kabelgebundene Ohrhörer anzuschließen, sucht man jedoch vergebens. Das ist gerade für Nutzer ärgerlich, die gern ihre High-End-Kopfhörer nutzen möchten oder eine besonders immersive Soundkulisse mit exaktem Raumklang schätzen.
Software-Ökosystem mit Wachstumspotential
Das Software-Angebot im hauseigenen App-Store von Pico ist aktuell noch überschaubar. Zwar finden sich mittlerweile die meisten großen VR-Hits und Publikumslieblinge wie Beat Saber, Walkabout Minigolf oder Blade & Sorcery auch im Pico Store. Viele interessante Indie-Perlen und kreative Nischen-Apps sucht man aber noch vergebens. Hier hat die Pico 4 Ultra noch Aufholbedarf gegenüber der Konkurrenz.
Immerhin: Die Zahl der Pico-Apps wächst beständig und das Unternehmen tut viel dafür, Entwickler für die eigene Plattform zu gewinnen. Außerdem hat Pico angedeutet, in den kommenden Monaten verstärkt auf Cross-Play-Funktionen zu setzen. Damit ist es zumindest in unterstützten Multiplayer-Apps wie VRChat oder Walkabout Minigolf möglich, plattformübergreifend mit Besitzern anderer VR-Headsets zusammenzuspielen. Das ist ein wichtiger Schritt, um die VR-Community nicht durch Plattformgrenzen zu fragmentieren.
Fazit: Innovatives VR-Headset mit Zukunftspotential
Die Pico 4 Ultra ist ein starkes VR-Headset, das mit innovativen Features wie dem Full Body Tracking, hervorragenden Pancake-Linsen und einer hohen Performance überzeugt. Auch die simple Einrichtung, das präzise Controller-Tracking und der hohe Tragekomfort wissen zu gefallen. Kleine Abstriche muss man lediglich bei der Audioausgabe und dem Gesichtspolster machen - Aspekte, die sich mit entsprechendem Zubehör aber leicht verbessern lassen.
Wer bereits einen performanten Gaming-PC besitzt und vorrangig PCVR-Inhalte nutzen möchte, der erhält mit der Pico-Brille ein leistungsstarkes und zukunftssicheres Headset für gehobene Ansprüche. Als reines Standalone-Gerät hat die Pico 4 Ultra dagegen noch etwas Aufholbedarf, was die schiere Masse an verfügbaren Apps und Spielen angeht. Hier muss Pico sein Content-Portfolio in den kommenden Monaten weiter ausbauen.
Dennoch ist die Pico 4 Ultra ein wirklich gelungenes Gesamtpaket, das einen spannenden Ausblick auf die Zukunft der VR-Technologie liefert. Mit ihren innovativen Features und der soliden technischen Basis hat die Brille das Potential, sich als ernstzunehmende Alternative im High-End-Segment zu etablieren.
Stärken der Pico VR 4 Ultra:
- Hervorragende Bildqualität dank Pancake-Linsen
- Leistungsstarke Hardware für flüssige Performance
- Präzises Controller-Tracking und solides Hand-Tracking
- Innovatives Full Body Tracking out of the box
- Hoher Tragekomfort durch ausgewogene Gewichtsverteilung
- Exzellente Eignung für kabelloses und kabelgebundenes PCVR-Gaming
Schwächen der Pico VR 4 Ultra:
- Software-Ökosystem noch nicht so umfangreich wie bei der Konkurrenz
- Gesichtspolster könnte komfortabler sein
- Keine Möglichkeit, kabelgebundene Kopfhörer anzuschließen
- Haptische Controller auf Dauer etwas ermüdend
- Bisher nur wenige Apps mit Support für Full Body Tracking
AMVR Face Pad für die Pico 4: Verbesserter Tragekomfort für VR-Enthusiasten
Das serienmäßige Gesichtspolster der Pico 4 VR-Brille stößt bei manchen Nutzern auf Kritik. Es wird mitunter als unbequem und suboptimal angepasst wahrgenommen, was den Tragekomfort und die Freude am VR-Erlebnis beeinträchtigen kann. Der Zubehörhersteller AMVR hat auf diese Problematik reagiert und bietet mit seinem Face Pad eine potenzielle Alternative zum Original-Polster an.
Materialbeschaffenheit und Passform
Das AMVR Face Pad kombiniert PU-Leder mit einem Schaumstoffkern. Das Obermaterial zeichnet sich durch eine weiche und geschmeidige Haptik aus. Mit einer Stärke von 12 Millimetern verfügt es über genügend Flexibilität, um sich an unterschiedliche Gesichtsformen anzupassen. Dies kann dazu beitragen, Druckstellen zu reduzieren, die insbesondere bei ausgedehnten VR-Sessions auftreten können.
Ein Vorteil des PU-Leders liegt in der einfachen Reinigung. Schweiß und Hautfett, die sich unweigerlich auf dem Polster absetzen, lassen sich mühelos mit einem feuchten Tuch beseitigen. Dies fördert nicht nur die Hygiene, sondern kann auch die Haltbarkeit des Polsters verlängern.
Abdichtung gegen Lichteinfall und Beschlagschutz
Um störende Lichtreflexe zu minimieren und die Immersion im Spiel zu wahren, verfügt das AMVR Face Pad über ein dediziertes Silikon-Pad für den Nasenrücken. Dieses "Anti-Leakage Nose Pad" soll den Einfall von Umgebungslicht effektiv unterbinden. Auf diese Weise bleibt der Nutzer ungestört in das VR-Geschehen eingetaucht.
Die Belüftung des Face Pads erfolgt über strategisch platzierte Luftöffnungen. Diese sollen eine kontinuierliche Luftzirkulation ermöglichen und überschüssige Wärme ableiten. Ziel ist es, Hitzestaus zu vermeiden und das Beschlagen der Linsen - ein gängiges Problem bei VR-Brillen - zu reduzieren.
Montage und Lieferumfang
Der Austausch des originalen Gesichtspolsters durch das AMVR Face Pad gestaltet sich unkompliziert. Das modulare Design ermöglicht eine werkzeuglose Demontage des ursprünglichen Polsters und die anschließende Installation des Upgrades. Halteclips sollen für eine sichere und passgenaue Befestigung sorgen, ohne die Optik der VR-Brille zu beeinträchtigen.
Das Set beinhaltet neben dem PU-Leder-Polster auch den Halterahmen und das Silikon-Nasenstück. Zusätzlich sind Brillenputztücher für die Linsen enthalten. Mit einem Gewicht von 65 Gramm beeinflusst das Face Pad das Gesamtgewicht der Brille nur geringfügig.
Fazit: Eine Option für komfortorientierte Pico 4-Nutzer
Das Face Pad von AMVR bietet Pico 4-Besitzern die Möglichkeit, den Tragekomfort ihrer VR-Brille zu optimieren. Die Polsterung aus PU-Leder, die Abdichtung gegen Lichteinfall sowie die Belüftungsöffnungen zielen darauf ab, lange VR-Sessions angenehmer zu gestalten. Zu berücksichtigen ist allerdings der nicht unerhebliche Preis des Zubehörs. Für Nutzer, die regelmäßig mit der Pico 4 in virtuelle Welten eintauchen und Wert auf Tragekomfort legen, könnte das AMVR Face Pad dennoch eine Überlegung wert sein.